
Feedback hat im Arbeitsalltag eine entscheidende Rolle. Allerdings kommt es nicht nur darauf an, dass es erteilt wird, sondern vor allem darauf, wie es erteilt wird.
Die richtigen Rahmenbedingungen
Die Beurteilung individueller Leistung ist eine private Angelegenheit; für manche Mitarbeitenden wäre es unangenehm, wenn sie vor ihren Kollegen gelobt oder gar getadelt werden würden. Daher ist darauf zu achten, Feedback unter vier Augen zu erteilen. Wenn Sie als Vorgesetzter ein eigenes Büro zur Verfügung haben, nutzen Sie dies.
Zudem ist es wichtig, dass die zu beurteilenden Kriterien bekannt sind – das Schlagwort ist Transparenz. Ihre Mitarbeitenden müssen wissen, woran „gute Leistung“ festgemacht wird und was Ihr Erwartungshorizont ist. Nur unter dieser Bedingung ist gegeben, dass Feedback als fair erlebt wird und etwaige Verbesserungsvorschläge nutzbringend umgesetzt werden.
Darüber hinaus sollten Sie ein Auge auf die emotionale Befindlichkeit Ihrer Mitarbeitenden haben. Feedback kann nur dann sinnvoll aufgenommen werden, wenn man sich wohlfühlt und nicht gerade durch geschäftliche oder persönliche Umstände beeinträchtigt ist.
Inhaltliche und formale Kriterien
Beginnen Sie das Feedback immer mit einem positiven Aspekt – auch dann, wenn Ihr eigentliches Anliegen vornehmlich eine Veränderung zum Ziel hat. Andernfalls demotivieren Sie Ihre Mitarbeiterin oder Ihren Mitarbeiter und sie/er wird nicht das Gefühl haben, dass Sie ihre/seine Arbeit wertschätzen – wobei gerade das von besonderer Bedeutung ist.
Daher sollte auch immer die spezielle Leistung beurteilt werden: versuchen Sie, wenn immer möglich, ein individuelles Feedback zu erteilen. Feedback nach dem Giesskannenprinzip schadet mehr als dass es nützt.
Feedback soll zwar bezüglich des Mitarbeitenden personalisiert sein, allerdings nicht persönlich werden. Entsprechend sollten Sie nicht ihre eigenen Ansichten und Vorlieben als Leistungsmassstab heranziehen, sondern ausschließlich arbeitsplatzbezogene und betrieblich festgelegte Kriterien.
Insgesamt sollte Feedback sachlich vermittelt werden und nicht emotional oder gar moralisierend sein. Achten Sie darauf, Kritik konstruktiv zu formulieren, so dass Ihre Mitarbeitenden etwas mit den Vorschlägen anfangen und sie als Ansatzpunkt für Verbesserungen nutzen können.